Die Natur von Schiermonnikoog ist sehr reich und variiert. Der Nationalpark zählt viele Verschiedene Landschaften auf einer kleinen Oberfläche – von Watt bis Dünen und von Wald bis zum Westerplas. Jede Landschaft kennt ihre eigene Pflanze und Tiere.
Watt

Das Watt verzaubert Menschen mit seinem immer bewegenden Wasser, seinen wechselnden Himmeln, seinen Düften und Klängen, seinen Vögeln und seiner überwältigenden Weite. Der Boden des Wattenmeers südlich von Schiermonnikoog fällt bei Niedrigwasser größtenteils trocken. Dan erscheint das Watt. Auf und in den Wattbänken wimmelt es von Lebewesen. Der Wattboden ist sehr nahrungsreich weil im untiefen Wasser des Wattenmeers viel organisches Material zum Boden sinkt.
Bodentiere wie Würmer und Muscheln ‚essen‘ dieses organische Material und die viele Vögel auf dem Watt essen wiederum die Bodentiere.
Salzwieze

Die Salzwiesen liegen an die Wattseite der Insel. Salzwiesen entstehen durch ‚Verlandung‘ des Wattbodens. Wattbänken werden höher weil nach jedem Flut Schlick liegen bleibt. Wenn der Bank hoch genug ist, wachsen dort Algen und Salzwiesenpflanzen, die noch mehr Schlick festhalten. Auf die Teile der Salzweise die täglich vom Meereswasser überspült werden, wachsen Pionierpflanzen wie Queller und Salz-Schlickgras.
Die höheren Teile der Salzwiese werden nur bei hoher Flut überschwemmt. Dort wachsen zum Beispiel Strandflieder, Strandbeifuß und Strand-Grasnelke. Der Oosterkwelder ist zum größten Teil nach 1850 entstanden. Früher gab es auch im Westen Salzwiesen entlang des Wattenmeers. Nach dem Bau des Wattenteichs sind diese Salzwiesen umgewandelt in dem Agrarland des Banckspolder. Die letzten Jahrzehnte hat sich das Rif, eine Große Sandflache im Südwesten, langsam zu einer Salzwiese entwickelt.
Strand

Schiermonnikoog hat einen der breitesten Strände Europas. An manche Stellen ist er mehr als ein Kilometer breit! Je nach Windstärke und Windrichtung kann man in der Flutlinie viele spannende Fundstücke entdecken: Muscheln, Köcherwürme, Algen und manchmal sogar Seesterne. Entlang der Wasserlinie suchen Vögel ihre Nahrung. Hier werden Sie insbesondere Möwen, Austernfischer und Sanderlinge sehen.
Die spektakulärste Strandfunde werden an der Ostseite der Insel angeschwemmt, weil dort tiefe Priele sich dem Strand nähern. An der Westseite der Insel liegt einen Großen Sandbank vor der Küste. Wo dies der Fall ist, gibt es nur wenig Strömung. Das fuhrt dazu das der Strand sich dort mehr einem Wattboden ähnelt, komplett mit Wattwürmern und Quellerpflanzen.
Dünen

Auf dem Strand von Schiermonnikoog können Sie beobachten wie Dünen entstehen: der Wind verursacht Sandhäufchen auf dem Strand, Strand-Quecke und Strandhafer keimen und die Pflanzen verstärken mit ihren Wurzeln den Sandhaufen und erfassen extra Sand, sodass den Sandhaufen zu einer kleinen Düne wächst.
Oft verschwinden die kleinen Dünen auf dem Strand wieder im Winter, wenn es stürmt.
In die Dünen von Schiermonnikoog wachsen viele besondere Arten von Pflanzen. Im Frühjahr sind die Dünentäler rosa wegen den Orchideen und in August sind sie voll mit Sumpf-Herzblatt. Im Herbst hängen überall Beeren, die von vielen Vögel gern gegessen werden.
In die Dünen leben Kaninchen, aber nicht mehr so viele wie früher. Zwei verschiedene Krankheiten haben dazu geführt das viele Kaninchen gestorben sind. Das hat Große Konsequenzen für die Dünen. Pflanzen die früher schon als Sämling von den Kaninchen gefressen wurden, können jetzt heranwachsen zu Bäumen und Büschen. So wachsen die Dünen von Schiermonnikoog immer mehr zu, was manche besondere Dünenpflanzen gefähret. Um wieder mehr Offenheit in die Dünen zu schaffen und zu erhalten laufen Große Weidetiere heute in die Dünen herum.
Wald

De Nadelwälder auf Schiermonnikoog sind angepflanzt, die Laubwälder sind natürlich entstanden. Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ließ die Familie Von Bernstorff Pinienwälder anpflanzen für die Holzproduktion. Durch die extremen Umstände auf der Insel wuchsen die Bäume aber so langsam, dass man schon bald aufhörte die Walder zu pflegen. An der Westseite des Waldes kann man sehen wie die Bäume vom salzigen Wind ‚rasiert‘ werden und krumm wachsen.
Im Windschatten des angepflanzten Waldes sind Laubwälder entstanden mit vor allem viele Birken. Das Birkenwald breitet sich noch immer aus. Im Wald von Schiermonnikoog brüten viele Vögel, von sämtliche Arten Singvögel bis Sperber und Waldohreulen.
Westerplas
Der Westerplas ist noch nicht so lange einer Süßwassersee. Das Gebiet hieß früher der Westerkwelder und wurde regelmassig vom Wattenmeer überschwemmt. Im Jahr 1964 wurde die Salzwiese eingedeicht und entstand der Westerplas. Heute ist der Westerplas das wichtigste Süßwassergebiet der Insel.

Wegen des Süßwassers leben auf und um dem Westerplas viele Vögel. Enten und Gänze, verschiedene Arten Schilfvögel und Löffler, die dort auch brüten. Auch für Menschen ist der Westerplas wichtig: ein Großteil des Trinkwassers von Schiermonnikoog wird nämlich dort gewonnen.